Severin Kunisch: Dynamisierung ruhender Anwartschaften der betrieblichen Altersversorgung

Der deutsche Gesetzgeber hat die EU-Mobilitätsrichtlinie umgesetzt, indem er ein Benachteiligungsverbot zugunsten ausgeschiedener Arbeitnehmer im Hinblick auf den Wert ihrer unverfallbaren Anwartschaft gegenüber nicht ausgeschiedenen Arbeitnehmern statuiert hat. Im Gegensatz zur alten Rechtslage müssen ruhende Anwartschaften dynamisiert werden. Der Verfasser untersucht die Auswirkungen der Gesetzesänderung auf das System der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland. Die bestehenden Zusagearten werden auf ihre Vereinbarkeit mit der neuen Rechtslage hin durchleuchtet. Zudem werden Gestaltungsmöglichkeiten vorgestellt, die Benachteiligungen verhindern.

(VVW GmbH, Karlsruhe 2018, 236 S., DIN A5, kart., ISBN 978-3-96329-180-7, 45 Euro; Bd. 125 der Kölner Reihe)

(Der Buchhinweis ist abgedr. in VersR 2019, 403)

Angela Stöbener: Beratungspflichten des Versicherers – Von der Anlassrechtsprechung zur IDD

Mit der neuen Versicherungsvertriebsrichtlinie 2016/97/EU (IDD) werden erstmals einzelfallbezogene (Beratungs-)Pflichten auf das Direktgeschäft der Versicherer erstreckt. Im deutschen Recht sind Beratungspflichten des Versicherers bereits seit 2008 in § 6 VVG a. F. normiert. Allerdings brachte die Umsetzung der IDD zahlreiche Neuerungen, insbesondere bei Versicherungsanlageprodukten. Diese Dissertation untersucht die Pflichten nach § 6 VVG und bezieht hierbei die umfangreiche und ausdifferenzierte Rechtsprechung zu den Beratungs- und Aufklärungspflichten des Versicherers ein. Auch die Regulierung für Versicherungsanlageprodukte wird analysiert; parallele Entwicklungen im Kapitalanlagerecht werden vergleichend betrachtet. Damit kann dieses aktuelle Nachschlagewerk der Praxis in Versicherungsvertrieb und Rechtsberatung ebenso dienen wie der Wissenschaft. Darüber hinaus stellt die Arbeit die Pflichten in den breiteren Kontext der Informationspflichten, ihrer europarechtlichen Grundlagen und der Beratung durch Vermittler und Berater. Untersucht wird, ob der europäische Gesetzgeber mit der Regulierung sein Ziel erreicht, den VN eine informierte Entscheidung auf Grundlage einer rationalen Auswahl aus den unterschiedlichen Versicherungsangeboten zu ermöglichen und auf diese Weise einen funktionsfähigen Wettbewerb zwischen Versicherern im europäischen Binnenmarkt herzustellen. Die Ergebnisse werden übersichtlich in Thesen zusammengefasst. Alternative Regelungsvorschläge am Maßstab der 1 : 1-Umsetzung dienen als Grundlage der weiteren rechtspolitischen Diskussion – denn nach der Reform ist vor der Reform.

(VVW GmbH, Karlsruhe 2018, 594 S., kart., DIN A5, ISBN 978-3-96329-009-1, 64 Euro)

(Der Buchhinweis ist abgedr. in VersR 2019, 403)

Ute Lohse: Festschrift für Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg

Diese Festschrift für Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg zum 30jährigen Jubiläum des Instituts für Versicherungsbetriebslehre an der Leibniz Universität Hannover stellt aktuelle versicherungs- und gesundheitsökonomische Forschungsthemen vor: Im Bereich Versicherungsökonomie werden neben einer Branchenumfeldanalyse aufsichtsrechtliche und kapitalmarktspezifische Fragestellungen diskutiert sowie die Entwicklungen der Digitalisierung auf die Versicherungswirtschaft analysiert. Weitere Untersuchungsschwerpunkte sind die Versicherungsnachfrage von Unternehmen sowie die Reformen und weiteren Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen.
Im gesundheitsökonomischen Teil sind neben der Versorgungsforschung und dem Krankenhausmanagement das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz spezifische Themenfelder. Weitere Forschungsgebiete sind die medikamentöse Krebstherapie, die ökonomische Relevanz von Biosimilars sowie die Versorgung von seltenen Erkrankungen.

(VVW GmbH, Karlsruhe 2018, 393 S., kart., DIN A5, ISBN 978-3-96329-039-8, 55 Euro; Bd. 27 der Hannoveraner Reihe)

(Der Buchhinweis ist abgedr. in VersR 2019, 403)

Tim Stoffregen: Die Kündigung von Lebensversicherungen nach § 168 VVG

Der schlichte Titel lässt nicht sofort vermuten, dass das Kündigungsrecht in der Lebensversicherung eine Fülle komplexer Fragen und Probleme aufwirft. Ausgehend von seinen beiden Grundthesen, dass dem jederzeitigen Lösungsrecht des VN ein weitreichender Prämienrückgewähranspruch korreliert und dass beide Rechtspositionen wesenseigene Bestandteile aller Lebensversicherungsverträge darstellen, untersucht der Verfasser hochaktuelle Fragen wie die Zulässigkeit von Stornoabschlägen im Einmalbeitragsgeschäft, die rechtlichen Grenzen separater Kostenvereinbarungen und die Besonderheiten fondsgebundener Lebensversicherungsprodukte. Eingebettet ist die Darstellung in ein prinzipienbasiertes dogmatisches Gesamtkonzept, das auch die historischen Grundlagen und die Wechselbeziehungen zum Bürgerlichen Recht in den Blick nimmt.

(VVW GmbH, Karlsruhe 2018, 156 S., DIN A5, kart., ISBN 978-3-96329-059-6, 29 Euro)

(Der Buchhinweis ist abgedr. in VersR 2019, 149)

Rose/Schwilling: Die Bedeutung des Probable Maximum Loss in der deutschen Feuer-/EC-Erst- und Rückversicherung

Der PML eines Feuer-/EC-Risikos quantifiziert dessen Großschadenexponierung und ist eine wesentliche Entscheidungsgröße im Underwriting-Prozess des Erstversicherers und regelmäßig auch Grundlage der Rückversicherungsentscheidung. Dieses Buch zeigt die in der Praxis der deutschen Feuer-/EC Versicherung angewandte Methodik der PML-Schätzung auf.Dabei werden die bei der PML-Schätzung zu berücksichtigenden und insbesondere die vernachlässigbaren Sachverhalte erörtert.Ursachen und Wirkungen fehlerhafter PML-Schätzungen werden im Hinblick auf die sich in der Rückversicherung ergebenden Konsequenzen analysiert.

(VVW GmbH, Karlsruhe 2018, 116 S., kart., DIN A5, ISBN 978-3-96329-086-2, 39 Euro; Bd. 19 der Leipziger Schriften zur Versicherungswissenschaft)

(Der Buchhinweis ist abgedr. in VersR 2019, 149)