LG Hildesheim: Voller Schadensersatz wegen Angriffs von Polizeihund auf Kater

Die 7. Zivilkammer des LG Hildesheim hat mit Urteil vom 10.2.2017 (Az. 7 S 144/16) der Eigentümerin eines Katers Schadensersatz wegen der Verletzung durch einen Polizeihund zugesprochen.

Tatbestand:

Die Kl. ist Eigentümerin des inzwischen betagten, 14 Jahre alten Familienkaters „T.“. Das bekl. Land Niedersachsen ist Halter des polizeilichen Diensthundes „C.“. Mit diesem ging die Ehefrau eines bei der Bekl. tätigen Polizeibeamten im Juni 2015 in der Nähe des Grundstücks der Kl. „Gassi“. Dort witterte der Polizeihund den Kater, überwand die Mauer zum Grundstück und ging zum Angriff über. Durch Bisse erlitt der Kater „T.“ diverse Verletzungen, u.a. eine Rippenfraktur sowie eine Öffnung der Bauchdecke mit Austritt von Darmschlingen. Mehrere Operationen in einer Kleintierklinik wurden erforderlich. Insgesamt liefen Kosten in Höhe von über 4000 Euro auf. Weiterlesen…

OLG Oldenburg: Keine Mithaftung des durch einen fremden Hund geschädigten Hundehalters aufgrund der bloßen Anwesenheit des eigenen Hundes

Haftungsrecht
Tierhalterhaftung
Keine Mithaftung des durch einen fremden Hund geschädigten Hundehalters aufgrund der bloßen Anwesenheit des eigenen Hundes
BGB §§ 254 Abs. 1, 833 S. 1
Der Geschädigte muss sich nicht allein deshalb einen Mithaftungsanteil anrechnen lassen, weil die bloße Anwesenheit eines vom Geschädigten gehaltenen Hundes den Hund des Schädigers zum Angriff veranlasst hat.
OLG Oldenburg, Beschluss vom 9. 10. 2015 (5 U 94/15)
Anmerkung der Redaktion: Nach diesem Hinweisbeschluss hat die Bekl. ihre Berufung zurückgenommen. – Vgl. zur Frage der Anrechnung der mitwirkenden Tiergefahr des eigenen Hundes des Geschädigten auch BGH VersR 2016, 1068.

(Die ganze Entscheidung ist abgedr. in VersR 2016, 1576)